Orgel- und
Harmoniumwerkstatt
Thomas Reilich
Schwarzwald:
Harmonium Kotykiewicz, Wien, Bj. 1891

re: Die erste Begutachtung in der Werkstatt brachte aber Erleichterung. Es waren keine groben Schäden vorhanden. Auch die Balganlage machte einen ordentlichen Eindruck.

Dieses Instrument wurde online wie im Bild li angeboten. Als ich es für den Kunden abholen wollte, sah es jedoch wie im Bild re aus, was mich beunruhigte, da das Harmonium so nicht als "spielbar" bezeichnet werden konnte.

re: Die Ventile wurden zum Zweck der Reinigung ausgebaut. Außerdem stellten wir fest, dass der hintere Dämpfer-kasten fehlte.

Trotzdem wurde das Instrument zerlegt, um versteckte Mängel aufzudecken und eine Reinigung zurchzuführen.

An den Zungen sowie an der Percussion, sah alles bestens aus.

li: Alles wurde gereinigt, die alten Dichtungen mit Talkum pflegend behandelt.

Auch das Registerbrett wurde seiner Ventile beraubt.

Das Leder war noch in sehr gutem Zustand und wurde vor dem Talkumieren mit Pressluft vorsichtig ausgeblasen.

li: Die Schrauben der Ventilfedern waren leider sehr vom Rost befallen und konnten nur unter Zuhilfenahme des Lötkolbens gelöst werden.

li: Hier sieht man auch schon die seitlichen Halterungen der Dämpferbrettchen, welche in ihren originalen Löchern verschraubt wurden.

re: Nachdem die Schrauben und Federn das Ulraschallbad sowie die Poliertrommel durchlaufen hatten, konnten die Federn wieder eingesetzt werden.

re: Die Dämpfer mildern die Klangabstrahlung der hinteren Spiele ab und sorgen so für mehr Homogenität.

li: Am Gehäuse gab es kleinere Schäden zu beheben, welche durch das Abplatzen von Zierrat entstanden sind.

li: Hier wurden gerade die losen Backen-verzierungen angeleimt.

Noch fehlt die Registermechanik, der Rest ist schon fertig.

li: Da die Stimmung insgesamt noch recht gut war, mussten nur einzelne Töne nachgestimmt werden.

Die Registerschildchen waren über die Jahre fast bis zur Unkenntlichkeit verblasst und wurden alle dem Schriftenmaler anvertraut.

Erbauer: Th. Kotykiewicz, Wien, Bj. 1891

Disposition:

System: Druckwind

P Prol. Automat

Klaviatur: C - e'''', Teilung e'/f'

F Forte

6 Aeoline (II)

5 Voix Celeste

Nach dieser "kurzen" Revision, ist das Instrument nun wieder uneingeschränkt spielfähig und überzeugt mit seinen bombastischen bis feinen Klängen.

4 Basson (II)

3 Clairon (II)

2 Bourdon

1 Cor Anglais

P Percussion

S Sourdine

C Coppula Manual

G Grand Jeu

E Expression

P Percussion

1 Flute

2 Clarinette

3 Fifre (II)

4 Hautbois (II)

5 Voix Celeste

7 Cello (II)

F Forte